Delegation mit Tücken – Wie Sie typische Delegationsfallen vermeiden

26.04.2025

Delegation ist ein zentrales Element guter Führung. Sie entlastet, befähigt andere und schafft Freiräume für strategisches Arbeiten. Doch wer Aufgaben delegiert, muss nicht nur loslassen können – er oder sie muss auch wissen, wie man delegiert. Denn in der Praxis lauern einige typische Delegationsfallen, die nicht nur die Effektivität des Teams mindern, sondern auch das Vertrauen belasten können. Dieser Beitrag zeigt Ihnen die häufigsten Stolpersteine und gibt Ihnen konkrete Tipps, wie Sie sie vermeiden können.

Was bedeutet Delegation überhaupt?

Delegieren heißt nicht einfach nur, Aufgaben an andere weiterzureichen. Es bedeutet, Verantwortung zu übergeben – mitsamt dem nötigen Entscheidungsspielraum und Vertrauen. Ziel ist es, die Kompetenzen im Team sinnvoll zu nutzen und sich als Führungskraft auf das Wesentliche zu konzentrieren. Doch genau hier beginnt oft das Problem.



Typische Delegationsfallen – und wie Sie ihnen entkommen

1. Mikromanagement statt echter Delegation

Oft geben Führungskräfte zwar Aufgaben ab, behalten aber jeden einzelnen Schritt unter Kontrolle. Sie überprüfen permanent, korrigieren ständig oder mischen sich ohne Anlass ein.

Tipp: Vertrauen Sie Ihrem Team. Definieren Sie klare Ziele und Rahmenbedingungen – und überlassen Sie dann die Umsetzung.



2. Unklare Kommunikation

Manche Aufgaben scheitern nicht an der Kompetenz der Mitarbeiter, sondern an mangelnden Informationen. Unklare Erwartungen, fehlende Fristen oder unklare Verantwortlichkeiten führen zu Missverständnissen und schlechter Arbeit.

Tipp: Kommunizieren Sie Aufgaben schriftlich, wenn möglich. Nutzen Sie Checklisten, Briefings oder gemeinsame Tools. Formulieren Sie Erwartungen konkret und prüfen Sie, ob alle Informationen vorliegen.



3. Delegation nach Sympathie

Führungskräfte neigen dazu, immer denselben „verlässlichen“ Mitarbeitenden Aufgaben zu übertragen. Das sorgt für Überlastung bei wenigen und Unterforderung bei anderen.


Tipp: Achten Sie auf eine faire Verteilung. Überlegen Sie: Wer kann an dieser Aufgabe wachsen? Wen möchte ich fördern?



4. Aufgaben ohne Entscheidungsspielraum

Wenn jemand eine Aufgabe übernehmen soll, aber bei jedem kleinen Schritt um Erlaubnis fragen muss, ist das keine Delegation, sondern eine Belastung.


Tipp: Delegieren Sie Aufgaben mit Entscheidungskompetenz. Setzen Sie Rahmen, innerhalb derer frei entschieden werden kann.



5. Rückdelegation zulassen

Manche Mitarbeitende geben Aufgaben sofort zurück, sobald es schwierig wird. Wer hier einknickt, hat schnell alles wieder selbst auf dem Schreibtisch.


Tipp: Bleiben Sie unterstützend, aber konsequent. Fragen Sie: „Was brauchen Sie, um die Aufgabe selbst lösen zu können?“ statt die Arbeit selbst zu übernehmen.



6. Falsche Aufgaben delegieren

Nicht jede Aufgabe eignet sich zur Delegation. Strategische Entscheidungen, heikle Gespräche oder hochvertrauliche Informationen bleiben besser in der Führungsebene.


Tipp: Prüfen Sie: Ist die Aufgabe übertragbar? Hat die Person die nötige Erfahrung oder kann sie daran wachsen?



Gute Delegation braucht Struktur – und Vertrauen

Delegation ist keine Einbahnstraße. Sie funktioniert nur, wenn Sie bereit sind, loszulassen, klar zu kommunizieren und gezielt zu fördern. Wer diese Kompetenz meistert, stärkt nicht nur das eigene Zeitmanagement, sondern auch Motivation und Eigenverantwortung im Team.